Angefangen hat alles an einem Oberstufenprojekttag Pfingsten 2008 mit einer Videokonferenz zwischen Schülern beider Schulen. Dicht gedrängt hockten unsere Schüler vor der Leinwand und schauten gebannt auf die ebenso eng beieinander sitzenden marokkanischen Jugendlichen. Das Mikrophon wurde von einem zum anderen weitergegeben – man stellte sich auf Französisch vor und formulierte eine Frage, die dann von der anderen Seite beantwortet wurde. Die Stimmung war bestens, es wurde viel gelacht, gewunken, applaudiert – und sogar gesungen. Die dort auf der Leinwand sahen anders aus und waren anders gekleidet, aber sie waren genauso neugierig und erwartungsvoll, genauso interessiert und offen, einfach genauso jugendlich wie man selbst – das war eines der Erlebnisse bei der Aktion. Ein anderes: wir hier hatten vielleicht die bessere Technik, aber die Marokkaner konnten viel besser Französisch.
Frau Isabella Geier, Lehrerin für Geschichte, Sozialkunde und Französisch, hatte den Kontakt zu Philosophielehrer Chafik Graiguer vom Lycée Al Farabi über Ahmed Alqassimi, einen irakischen Freund bekommen, der letzteren über ein arabisches Internetforum für Akademiker kennengelernt hatte.
Im neuen Schuljahr nahmen dann 10 Schüler der 10. Klasse freiwillig am Marokkoprojekt teil: in einer zusätzlichen Französischstunde pro Woche erarbeiteten sie Texte über Marokko und tauschten sich dann in einer weiteren Videokonferenz mit marokkanischen Schülern über ihre gewonnenen Erkenntnisse aus. Im Sommer 2010 fand dann die erste echte Begegnung statt: sechs Schülerinnen und ein Schüler fuhren mit Herrn und Frau Geier sowie dem Physiker Alfred Körblein zur Partnerschule und konstruierten zwei Solarabsorber auf dem Dach des Jungeninternats